Bei Beratungsgesprächen taucht oft die Frage auf, ob es heute noch einen Grabstein braucht.
Diese Frage kann ich klar mit Nein beantworten. Vorausgesetzt man wünscht kein klassisches Grab.
Bevor man sich aber die Frage des Grabsteines stellt kommt eine viel wichtigere Frage. Nämlich wie will man bestattet werden. Als Leiche, also eine sogenannte Erdbestattung oder eine Aschenbestattung.
Bei der Wahl einer Erdbestattung hat man keine Wahl. Hier ist der Friedhof Pflicht. Hier gibt es grundsätzlich nur ein Grab mit Grabstein. Auf einigen innovativen Friedhöfen, wie z.B. dem grössten im Kanton Luzern, dem Friedhof Friedental, ist eine anonyme Erdbestattung möglich. Der Sarg wird in einem Wiesenfeld vergraben, ohne Grabstein. Diese Form der Beisetzung findet immer mehr Anklang.
Bei der Urnenbestattung gibt es viel mehr Möglichkeiten. Hier hat sich die Bestattungskultur in den letzten Jahren stark gewandelt.
Im Trend sind sogenannte pflegeleichte Urnenbestattungen. Ein Merkmal solcher Bestattungsformen ist die Nachempfindung natürlicher Strukturen innerhalb eines Friedhofes. Auf den ersten Blick ist keine Beisetzungsstätte erkennbar. Man steht auf einer Wiese, in einem Wald oder vor einem Rosenfeld und ahnt nicht was sich darunter befindet.
Dabei wird die Asche in einer vergänglichen Biourne z.B. bei einem Baum vergraben. Innerhalb weniger Monate löst sich die Urne auf und die Asche verbindet sich mit der Erde, bzw. wird durch den natürlichen Kreislauf der Natur aufgenommen. Diese Beisetzungsformen kennen keine Grabseine.